von Andreas Müller, StR CBG
am 29. August 2021
In den Räumlichkeiten, in denen Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg seinen Dienst verrichtet hatte und in die er nach dem Sprengstoffattentat in der ostpreußischen Wolfsschanze zügig zurückgekehrt war, um die „Operation Walküre“ zu realisieren, erfuhren die rund 40 Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrganges zunächst Grundsätzliches. Denn die Gedenkstätte bietet weit mehr als „nur“ Informationen zum militärischen Widerstand. Das sollten die Schüler der Geschichtskurse von Mario Sejnowsky und Andreas Müller bald sehen: „Dass auch Willy Brandt Widerstand leistete, habe ich bislang nicht gewusst“, stellte Kira Zippel erstaunt fest.
Grundlagenwissen war zwar bereits vorhanden, da das Thema in Halbjahr 11/II auf dem Lehrplan steht. Es ist allerdings etwas anders, die Akteure und ihre Schicksale derart konzentriert und gut aufbereitet unmittelbar vor Augen zu haben. Dem Rundegang durch die Gedenkstätte, die alle Facetten des Widerstandes gegen die NS-Diktatur beleuchtet, folgte eine Überraschung: die eigenständige Bearbeitung gezielter Fragen in Kleingruppen. Die Jugendlichen erhielten 45 Minuten Zeit, um in die Ausstellungsräume zu strömen, u. a. in Stauffenbergs und General Olbrichts Dienstzimmer; vorbei an jener Stelle, an der Generaloberst a. D. Ludwig Beck sich unmittelbar nach dem Scheitern von Walküre das Leben genommen hatte – er sollte nach Hitlers Tod das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches werden.
Im Zentrum der Beschäftigung stand der militärische Widerstand um Stauffenberg sowie der Widerstand von Jugendlichen. Aber auch weitere Aspekte mussten in der Arbeitsphase erschlossen werden. Dabei zeigte sich, dass die anfängliche Reserviertheit gegenüber dem unerwarteten Eigenanteil schnell einer konzentrierten Neugier gewichen war. Die aus beiden Kursen gemischten Gruppen sprachen sich daher ab und bereiteten ihr Thema auf. Das bot zugleich die Chance, individuellen Gedanken freien Lauf zu lassen: Der Zwölftklässler Maximilian Zielke setze sich beispielsweise mit dem Heldenbegriff auseinander, angeregt durch die zahlreichen Einzelgeschichten, die neben der Roten Kapelle, der Weißen Rose und dem Kreisauer Kreis die Wände säumen.
Entsprechend überzeugend und bisweilen intensiv fielen die Vorträge vor den Informationstafeln aus, die die Zuhörer informierten und begeisterten – von den Mitschülern über die Geschichtslehrer bis hin zu den drei Betreuerinnen. So konnte jeder Schüler am Ende schließlich sein individuelles Fazit ziehen. Den Abiturienten Janik Schütz hatte nach eigenem Bekunden überrascht, dass es bereits vor Stauffenberg mit Georg Elser (am 8. November 1939) jemand geschafft hatte, so nah an Hitler heranzukommen, dass dieser einem Sprengstoffanschlag beinah zum Opfer gefallen wäre. Die Vielfalt des Widerstands sei für Emily und Lara Handrick wiederum beeindruckt gewesen. Besonders hätten sie die Deutschen in den alliierten Armeen, so wie Stefan Heym, interessiert.
„Zur Sicherung des Rechts und des Anstandes gehört die anständige Behandlung aller Menschen“, sollte eine Regierungserklärung der Widerstandsgruppe um Stauffenberg am 20. Juli 1944 verlautbaren – vorausgegangen waren elfeinhalb Jahre nationalsozialistischen Unrechts. Derlei ergreifende Absichtsbekundungen sind häufig in der Gedenkstätte zu finden und boten den Schülern des Carl Bechstein Gymnasiums die Chance, einer regen Auseinandersetzung einerseits mit den Verbrechen der Jahre 1933 bis 1945 und dem ebenso notwendigen wie mutigen Eintreten des Einzelnen für Recht und Freiheit andererseits.
Bild: Andreas Müller
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