von Klara Tannert und Magnus Ruben (10b), Leonhard Killian (Videos, 10b), Andreas Müller, StR CBG
am 17. Oktober 2022
Die Sprachfahrt im 10. Jahrgang stellt einen Höhepunkt der Ausbildung in der zweiten modernen Fremdsprache am Carl Bechstein Gymnasium dar. Hierbei erweitern die Schüler ihr Wissen um ganz reale Erfahrungen vor Ort und zumeist in heimischen Gastfamilien.
Andreas Müller: Nach etwa 22 Stunden im großräumigen Reisebus und einem wütenden Gewitter auf der französischen Autobahn, dessen Blitze den Bus in tiefer Nacht durchzuckten und dessen Schauer eine Sicht kaum mehr möglich machten, haben beide Klassen Saint-Malo in der Bretagne endlich erreicht – etwas müde, aufgeregt wegen der Gastfamilien und in sehnsüchtiger Erwartung einer Erfrischung in Form einer Dusche. Am Nachmittag stand die Fahrt in die Altstadt an, wo die Schüler die Möglichkeit erhielten, die Umgebung auf eigene Faust zu erkunden.
Klara: Die Fahrt war ein Abenteuer für sich. Vorher waren wir sehr aufgeregt, allerdings gab sich das im Verlauf der (eigentlich sehr entspannten) Busfahrt. Ob man dann allerdings genug geschlafen hat, man vom Ruckeln des Busses in den Schlaf gewiegt oder eher noch wacher wurde, sei mal dahingestellt. Doch die vielen Gespräche, die sich auf der Busfahrt entwickelten, haben den Klassen in ihrem Zusammenhalt sicher nicht geschadet.
Saint-Malo ist eine sehr interessante, architektonisch abwechslungsreiche Stadt, die aber eigentlich sehr einladend wirkt. Auch die Altstadt, die wir heute besichtigt haben, ist eindrucksvoll gewesen. Die Gastfamilie hat uns mit offenen Armen und zu schnellem Französisch empfangen, doch verstehen kann man sie; sie sind herzlich und offen. Unser Gastgeschenk kam bereits blendend an und hinterließ einen guten Eindruck.
Von den nächsten Tagen erwarte ich eigentlich bloß weniger Busfahrten und ansonsten natürlich mehr über die französischen Gepflogenheiten herauszufinden. An allererster Stelle sollte aber der Spaß stehen und da dieser schon bei der Busfahrt nicht zu kurz gekommen ist, denke ich nicht, dass wir zu viel erwarten.
Magnus: Die Fahrt war natürlich anstrengend. Über 20 Stunden sind nicht wenig und das ständige Verlangen nach einer Toilette machte es nicht leichter. Dennoch war der Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl im Bus eine Erfahrung, die ich nicht gerne vergessen würde.
Saint Malo ist zweifellos eine typisch französische Stadt. Bei der Ankunft war ich daher sehr erfreut. Was einem direkt ins Auge fällt, sind die vielen Tankstellen und Kreisverkehre. Unsere Gastfamilie ist sehr freundlich und ist stets bemüht, langsam und verständlich zu sprechen, wobei nicht immer alles verstanden wird.
In den nächsten Tagen hoffe ich, weitere Spezialitäten probieren zu dürfen und eine schöne restliche Woche in Saint Malo bzw. Paris genießen zu können.
Andreas Müller: Am Dienstag waren drei große Attraktionen angesagt: das Grand Aquarium in Saint-Malo, der Mont-Saint-Michel und Cancale. Während der Klosterberg mit seinem idyllischen Umland zweifellos überzeugen konnte, galt es in Cancale (der Austernhauptstadt) auf andere Weise zu überzeugen: Hier stand eine freiwillige Austernverkostung auf dem Plan – eine für den neugierigen Feinschmecker interessante Herausforderung, bei der die weniger interessierten Mitschüler jede noch so kleine Reaktion aufmerksam und mit gewisser Freude verfolgten.
Eindrücke vom Ausflug ins Grand Aquarium, unserer informativen „Lehrstunde“ in Meeresbiologie und Umweltschutz
Klara: Allem voraus beeindruckte mich die Statue des Erzengels Michael, die auf dem Turm der Kapelle sehr erhaben wirkte. Auch die Geschichte um die Errichtung der Kapelle hat mir sehr gefallen und die geschichtsträchtigen Gemäuer haben dabei geholfen, sich alles bildlich vorzustellen. Es war ein buntes Treiben und man hat hier und da ein paar neue französische Wörter aufgeschnappt.
Die Austern, die wir nach dem Besuch auf Mont-Saint-Michel gegessen haben, waren frisch und direkt aus der Region, was den Geschmack positiv beeinflusst. Allerdings waren sie sehr salzig und an ihre Konsistenz muss man sich erst gewöhnen. Jedoch hat man so die Spezialität von der Küste von Cancale probieren können und ist um eine Erfahrung reicher geworden.
Insgesamt war der heutige Tag sehr abwechslungsreich und spannend aufgebaut. Der morgendliche Besuch des Aquariums in Saint Malo war übrigens sehr schön. Man konnte eine Vielzahl von Fischen beobachten und hat nebenbei Interessantes gelernt. Der Tag war in keinem Fall langweilig und man möchte hoffen, dass es morgen genauso wird. Nur die Austern, über die muss man noch diskutieren.
Der Mont-Saint-Michel und der Gang über das Pier von Cancale auf dem Weg zur Austernverköstigung
Magnus: Der Mont-Saint-Michel war bereits im Unterricht ein präsentes Thema und daher war es natürlich passend, ihn mit den eigenen Augen sehen zu können. Persönlich finde ich ihn jedoch kein Muss. Die Geschäfte und Ausblicke waren zwar einzigartig, aber nichts Atemberaubendes.
Ein weiterer Haltepunkt unserer Frankreich-Tour war bei der Verkostung der bekannten Austern bzw. Muscheln der Bretagne. Da ich selbst keine probiert habe, kann ich nur von den Eindrücken berichten. Der Ekel beim Probieren hatte definitiv die Überhand. Auf Nachfrage wurde mir berichtet, dass es ein wenig nach Gurke und stark nach Meerwasser geschmeckt habe. Ebenfalls soll es einen langanhaltenden Nachgeschmack verursacht haben. Manchen hat es jedoch sogar geschmeckt und sie haben noch eine zweite Auster probiert, wobei dies nur eine Minderheit war.
Am morgigen Mittwoch besteht das Programm größtenteils aus Spaziergängen am Strand der Küste entlang. Was anderes, als abwarten und sich überraschen lassen, ist daher unnötig. Heute war das Programm sehr abwechslungsreich und ausreichend Zeit mit seinen Freunden war gegeben. Hoffentlich kann das morgen wieder erfüllt werden.
Andreas Müller: Der Tag begann gewöhnlich ungewöhnlich: diesmal mit einem Geburtstagsständchen im Bus. Die Überraschung war gelungen und zugleich war sie Auftakt zu einem sonnig warmen Tag an der Küste. Die Grenze zu einem Urlaubstag am Strand begann alsbald zu verschwimmen – genau wie die zwischen beiden Klassen, denn es zeigte sich eine erfreuliche Durchmischung der beiden sympathischen Lerngruppen.
Anfangs ging die Fahrt nach Cap Fréhel zu einem Spaziergang an der Steilküste. Dem atemberaubenden Ausblick auf Meer und Klippen folgte ein demokratisch gewünschter Abstecher in eine einsame Bucht, wo nach anfänglichem Zögern schließlich doch etwas mehr als nur die Füße nass wurden. Sonne, Meeresrauschen und die freie Zeit am Strand luden ein, die Seele baumeln zu lassen. Zuletzt führte uns die Reise entlang der Smaragdküste, abermals unter der kundigen Führung durch Dirk Oestreich, ins mondäne Seebad Dinard, das „Nizza des Nordens“.
Zeit für das Miteinander auf dem Cap Frehél, seiner Steilküste und unsem Ausflug an den Strand
Klara: Heute besichtigten wir das Cap Fréhel, mit seiner märchenhaften Heidelandschaft und seinen hohen Klippen, die wunderbare Fotomotive waren. Auch besuchten wir die zwei Leuchttürme, die mit ihren 130 Metern sehr imposant waren. Es war interessant zu lernen, dass man besagte Leuchttürme befeuert über achtzig Kilometer weit sehen kann. Ein nicht weit entfernter Strand, an dem viele gute Bilder entstanden, diente als Rastplatz und hielt damit angenehme Erholung bereit.
Die Stadt Dinard, die wir danach besuchten, hatte zwar eine interessante Altstadt, jedoch sonst leider nicht viel mehr zu bieten. Ebenso wie das Gezeitenkraftwerk, das größte Europas, das leider zum Zeitpunkt des Besuchs nicht lief, weshalb der Ausflug dahin sich leider weniger lohnte.
Auf Morgen, also auf Paris, freuen sich allerdings viele, auch wenn das Wetter leicht regnerisch werden soll. Die Tour auf der Seine klingt vielversprechend. Alles in allem war der Aufenthalt in Saint-Malo ein Erfolg und man hat viel Neues gelernt.
Vielen Dank dafür an die begleitenden Lehrkräfte, den Veranstalter, die Gastfamilien und an den Busfahrer, der uns hoffentlich sicher nach Hause bringen wird.
Magnus: Heute war meiner Meinung nach der schönste Tag. Angefangen hat er mit einer Führung entlang der Steilküste von Cap Fréhel – eine atemberaubende Sicht auf das wunderschöne Meer. Obwohl ich starke Höhenangst besitze, konnte ich den Spaziergang und die Aussicht sehr genießen.
Anschließend machten wir Halt am Strand. Ein ebenfalls wunderschöner Ausblick auf das Meer und gleichzeitigem Felsgestein, das sich perfekt zum Picknicken und Klettern eignete. Für mich bis jetzt das Highlight des gesamten Ausflugs.
Daraufhin ging es nach Dinard. Dort gab es ein weiteres Mal die Möglichkeit, die Bucht von Saint-Malo zu beobachten. Abschließend sind wir noch in den Supermarkt gegangen und haben uns ein stilles Plätzchen am Strand gesucht. Ich habe diese Zeit persönlich sehr genossen, da man viel Zeit zum Plaudern und Amüsieren hatte.
Andreas Müller: Vergleichsweise früh mussten diesmal alle für die Abreise aus Saint-Malo am Reisebus zusammenkommen. Unser besonderer Dank beim Abschied galt dem versierten wie eloquenten Dirk Oestreich, der uns in den Tagen zuvor zielsicher geleitet hatte.
Nach sechs Stunden Fahrt erreichten wir nun Paris, wo uns das Tagesprogramm anfangs quer unter der Stadt hindurch zum 130 Meter hohen Montmartre führte. Das dortige Künstlerviertel erlaubte, ein wenig „echte Pariser Luft“ zu schnuppern. Danach wurde es erneut „unterirdisch“: Es ging mit der Metro zu Les Halles, zu den Markthallen. Nun durften die Schüler die französische Metropole in Kleingruppen erkunden. Während eines plötzlichen Gewitters mit ausgiebigem Schauer kam die Gruppe am Abend für die gemeinsame Bootsfahrt wieder zusammen. Am golden beleuchteten Seine-Ufer entlang boten sich nicht nur mit dem Eiffelturm und der Kathedrale Notre-Dame einzigartige Impressionen. Kurz vor Mitternacht hieß es allerdings auch hier „au revoir“ zu sagen. Nach weiteren Stunden im Bus, souverän wie zuvor von unserem Fahrer Sebastian bewältigt, öffneten sich um 15.35 Uhr schließlich die Bustüren im heimischen Brandenburg.
Der Aufstieg auf den Montmartre und der Abend an der Seine
Klara: Heute war vielleicht der anstrengendste, aber mit Abstand auch der schönste Tag. Wir trafen uns um 7.30 Uhr am Bus, es regnete. Dann fuhren wir los, sechs Stunden lang, um uns Paris anzusehen und die neun Stunden „auszusitzen“, die der Busfahrer schlafen und der Bus stehen musste.
In Paris angekommen war zwar der Regen verschwunden, aber das Drama groß, denn das Hotel hatte leider keine freien Busstandplätze, so konnte der Bus zunächst scheinbar nicht an dem Hotel stehen bleiben. Während also die Klassen bereits in Richtung Metro losliefen, ging die Parkplatzsuche noch ein wenig weiter.
In der Metro angekommen wurden die Tickets gekauft und die richtige Bahn gesucht. Das Dilemma: Die Bahntüren öffneten nur für etwa zehn Sekunden und ließen sich auch nicht daran hindern zuzugehen, sodass drei Schüler und zwei Lehrer vom Rest der Gruppe getrennt wurden und den Anschlusszug nehmen mussten. Die Bahntüren öffnen in der Metro immer unterschiedlich lang, wie man beim Zählen feststellen konnte.
Wieder vereint fuhren wir zur Sacre Coeur, einer der jüngsten Kirchen in Paris, die die schwerste Glocke der Welt haben soll. Die Sacre Coeur sah sehr schön aus und hatte auch auf die Atheisten unter uns eine beeindruckende Wirkung, jedoch waren die Stufen hoch zur Basilika sehr niedrig, sodass man doppelt so viele Stufen laufen musste wie eigentlich notwendig.
Nachdem wir noch ein bisschen am Marktplatz hinter der Sacre Coeur verbracht hatten, stiegen wir wieder in die Metro und fuhren zum Porte Lescot, einer Art Einkaufszentrum, an dem wir dann zweieinhalb Stunden Freizeit in Paris bekamen. Die Schüler konnten daraufhin allein Sehenswürdigkeiten besuchen. Mir gefiel hier Notre Dame am meisten, wenngleich sie noch immer abgesperrt ist.
Als wir uns gegen 19.30 Uhr wieder trafen, hatte es angefangen zu regnen, die geplante Tour auf der Seine drohte wortwörtlich ins Wasser zu fallen. Als wir jedoch beim riesigen Eiffelturm und dem Bootsanleger ankamen, hatte der Regen gerade aufgehört, sodass wir pünktlich mit dem Blinken des Eiffelturms losfahren konnten.
Die Bootsfahrt war vielleicht das Schönste an ganz Paris, da die vielen Sehenswürdigkeiten am Seine-Ufer angestrahlt und in der Dunkelheit ganz anders und viel geheimnisvoller wirkten als bei Tageslicht. Auf der Rückfahrt dieser Bootstour fanden die Klassen Gefallen am Bejubeln eines Joggers, der das Boot am Ufer beinahe einen Kilometer begleitete.
Nach dieser wunderschönen Fahrt ging es vom Eiffelturm, an dem sehr viele schöne Bilder entstanden, wieder in die Metro und dann zum Bus, der doch noch einen Stellplatz gefunden hatte. Relativ pünktlich, gegen null Uhr, fuhren wir dann los, in Richtung Heimat.
Magnus: Der letzte Tag in Frankreich, um genau zu sein in Paris, war dazu bestimmt, noch mal richtig schön zu werden. Ein wenig erschöpft, auf Grund einer weiteren 6-stündigen Busfahrt, ging es zuerst zur Sacre Coeur. Von dort hatte man eine wunderschöne Aussicht auf Paris und die Möglichkeit, Fotos zu schießen – das ließ man sich natürlich nicht nehmen.
Anschließend fuhren wir wieder mit der Metro, sehr ähnlich zu den U-Bahnen in Deutschland. Wir machten Halt an den sogenannten „Les Halles“. Von dort aus durften sich die dafür gebildeten Schülergruppen frei in Paris bewegen. Um es zusammenzufassen: Paris ist eine sehr touristenfreundliche Stadt und verlockt stark dazu, sein ganzes Geld auszugeben. Dennoch war der Anblick der bekannten Notre-Dame und des Louvre eindrucksvoll.
Daraufhin ging es gegen 20 Uhr zum allseits bekannten Eiffelturm und schließlich zur Tour auf der Seine. Auf dem Boot hatte man eine perfekte Sicht auf die Pariser Innenstadt und konnte wieder gute Fotos schießen. Allerdings mussten wir dann schnell wieder zurück in den Bus für die Heimfahrt, wobei ich natürlich erleichtert war, wieder zu Hause anzukommen.
Andreas Müller: Klara, Magnus und Leonhard, Euch danke ich für die offenherzigen und kreativen Beiträge. Ihr bereichert diesen Blog, und das war mit zusätzlichem Austausch sowie weiterem Aufwand vor Ort – teils bis in die Abendstunden hinein – verbunden. Das habt Ihr toll gemacht!
Wir Klassenlehrer möchten zum Ende natürlich den begleitenden Sprachlehrern für die tolle Unterstützung in Frankreich danken: Annette Jannsen für die Organisation und die Führung durch Paris, Annegret Kamara für ihr kurzfristiges Einspringen für eine ausgefallene Kollegin. Selbstverständlich gilt unser abschließendes Lob und das letzte Wort in ausdrücklicher Weise den 45 Schülern der Klassen 10b und 10c. Durch Eure freundliche und unkomplizierte, interessierte und kommunikative Art wurde unsere Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.
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